Kleine Anatomiestunde
Was genau ist eigentlich ein Venushügel und existiert der G-Punkt wirklich?
>mehr erfahrenFrauen, die an alternativen Methoden interessiert sind, müssen ihren Körper sehr gut kennen und beobachten. Hilfsmittel sind z. B. Verhütungscomputer oder Fieberthermometer.
Mit den alternativen Methoden der Familienplanung werden die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage anhand bestimmter Körperzeichen jeweils mehr oder weniger sicher erkannt. Dadurch kann die Spontanität des Liebeslebens eingeschränkt werden. An fruchtbaren Tagen ist Sex tabu – es sei denn, man greift auf ein mechanisches und/oder chemisches Verhütungsmittel zurück.
Durchschnittlich haben alternative Verhütungsmethoden einen typischen Pearl-Index von bis zu 24, d. h., bis zu 240 von 1.000 Frauen werden pro Jahr trotzdem schwanger.
Mithilfe der Aufwachtemperatur, die nach dem Eisprung ansteigt und bis zur Menstruation erhöht bleibt, werden die fruchtbaren Tage ermittelt (Basaltemperaturmethode). Bei der symptothermalen Methode wird zusäzlich die Beschaffenheit des Gebärmutterschleims beobachtet und der Zustand des Gebärmutterhalses ertastet.
Schwierigkeiten bereiten unregelmäßige Zyklen, da die sicheren Tage immer erst nach dem Eisprung ermittelt werden können. Das bedeutet unter Umständen Enthaltsamkeit über eine lange Strecke. Insbesondere kurz nach der Monatsblutung, beim Stillen, bei unregelmäßigen Tagesabläufen, in Stresssituationen oder bei Erkrankungen ist diese Methode nicht oder nur bedingt geeignet.
Es gibt auch Verhütungscomputer, die die fruchtbaren Tage mithilfe von Hormonanalysen aus dem Morgenurin bestimmen. Bei „rot” heißt es: Vorsicht, Eisprung, jetzt muss verhütet werden! Wird „grün” angezeigt, ist ungeschützter Sex möglich.
Die Anwenderin gibt den Beginn ihrer Monatsblutung ein und wird an bestimmten Tagen aufgefordert, Urinproben durchzuführen und in den Computer einzulesen. Dieser wertet die Hormonkonzentration aus und zeigt fruchtbare und unfruchtbare Tage mit einem Lichtsignal an.
Bestimmte Medikamente und Erkrankungen können das Testergebnis jedoch verfälschen. Als Empfängnisschutz sind Verhütungscomputer daher nicht sehr verlässlich. Zudem sind sie laut Herstellerangaben nur für Frauen mit einer Zykluslänge von 23 bis 35 Tagen geeignet.
Der Coitus interruptus (übersetzt: „unterbrochener Geschlechtsverkehr”) wird noch immer als eine Form der alternativen Empfängnisverhütung praktiziert, ist aber gar keine Verhütungsmethode.
Beim Coitus interruptus zieht der Mann sein Glied kurz vor dem Samenerguss aus der Scheide. Dabei dürfen die Spermien auf keinen Fall in die Nähe der Scheide gelangen – auch nicht über die Hände.
Da oft bereits vor dem Orgasmus etwas Sperma austritt, ist diese Methode nicht geeignet, um eine Schwangerschaft zu vermeiden.
Verhütungsmittel auf chemischer Basis (Gels, Cremes, Zäpfchen, Schaum etc.) „inaktivieren“ Spermien und sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Alle Mittel werden in die Scheide eingeführt, wobei eine richtige Anwendung wichtig für die Wirksamkeit ist. Da diese Mittel allein jedoch nicht genügend Schutz bieten, sollten sie mit anderen Verhütungsmitteln, z. B. Diaphragma, kombiniert werden.
Chemische Verhütungsmittel können erst kurz vor dem Sex angewendet werden und wirken für nur etwa eine Stunde. Manche Mittel können Schleimhautreizungen und Allergien auslösen – und zwar bei beiden Partnern.
Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen. Unbedingt in der Apotheke informieren und den Beipackzettel lesen!